Er entnahm mir die Flasche wieder sodass ich nun mit leeren Händen da saß. Kurz dachte ich darüber nach wann genau ich das letzte mal mit irgendwem geschlafen hatte und kam auf 3 Monate und sechzehn Tage. Wow.. Ich hatte es echt mal wieder nötig. "Seit Monaten? Gut dann weiß ich endlich warum mein Selbstwert Gefühl so am Arsch ist! Das liegt am wenigen Sex. Warum hat mir das eigentlich niemand früher gesagt?!" ich sah ihn gespielt vorwurfsvoll an. Dann Stahl sich wieder das Grinsen auf meine Lippen. "Das glaube ich die gerne."
Ich Biss mir auf die Lippe um nicht loszuprusten als ich seinen Blick sah. Er hatte wohl eher nicht damit gerechnet, dass ich ihn nun wirklich anstarren würde. Tja ab und an nahm ich gerne einmal Sachen wörtlich.
Ich sah auf die fast leere Flasche als er sie mir entzog und wandte so meinen Blick wieder von ihm ab. "Nicht alles aus Irland ist gut.." sagte ich und verharrte dann. "Einen Kaffee bitte!" rief ich dem Barkeeper zu. Kaffe nüchterte mich wieder aus, und mich interessierte ob mein dito auch in nüchternen Zustand noch ernstgemeinte wäre. Also ein Kaffe, zwanzig Meinungen und ich würde es wissen.
Meine Finger trommelten leise auf dem Holz und ich lächelte, nun wieder ihn ansehend. "War auch eins!" Auch ich sah mich wieder um. "Auf dem Kloh? Das ist doch verdammt unbequem! Gut dann andere frage.. Wer wäre deine erste Wahl für die Toilette?" Ich sah sein zwinkern und grinste erneut. Ich bekam meinen Kaffee, schwarz nur mit etwas Zucker und Trank ihn langsam, um mir nicht die Zunge zu verbrennen. Shepard bekam schon die zweite Flasche und ich fragte mich ob dieser Typ denn nie betrunken werden würde. Er stand nun tief in meinem Respekt, denn so viel trinken ohne auch nur undeutlich zu reden war eine mordsleistung.

Um so länger er über Sex nachdachte, um so mehr wollte er welchen. Es war doch nicht normal, so lange ohne auskommen zu müssen. „Ach ist es bei dir auch solang her? Das ist echt zum kotzen, aber ehrlich gesagt, hätte ich bei dir gedacht, dass da die Lücken kleiner sind.“ Wieder mal hoffte er, sie nicht beleidigt zu haben, denn das war nicht seine Absicht gewesen. Dazu, das sie ihm glaubte, dass er nett sein konnte, schenkte er ihr nicht mehr als ein Lächeln, denn mehr sagte er dazu nicht.
Man sah ihr deutlich an, dass sie am liebsten lauthals losgelacht hätte. „Was denn, ich wusste nicht, dass du es gleich wörtlich nimmst.“ Irgendwie war wohl sein Irlandspruch nicht der beste gewesen. Aber eignetlich war es ihn nur um den Whiskey gegangen. Da durch den Alkohol seine Höflichkeitshemmschwellen eh gefallen waren, fragte er einfach nach. „Wie meinst du das?“ Ihn wunderte es, dass sie plötzlich Kaffee wollte, denn wozu wollte sie sich denn jetzt bitte wieder aufputschen. Er legte den Kopf schief und beschäftigte sich dann doch mit dem Whiskey. Der Alkohol ließ peinliche Situationen verschwinden, weil sie ihm egal wurden, so wie viele andere Dinge. Zwar hielt er lange durch, klar im Kopf zu bleiben, nur konnte sich niemand vorstellen, wie viel anstrengung es ihn kostete, dass auch keiner merkte, dass er tatsächlich dicht war.
Wenigstens meinte sie das Kompliment wirklich als Kompliment. „Danke. Wie ist es eigentlich bei dir? Beziehungstyp oder Jäger und Sammler?“ Dass es sie wirklich interessierte, wen er am liebsten knallen würde, war etwas komisch, vielleicht sogar witzig. „Du unterschätzt die Möglichkeiten, die du dort hast. Und ehrlich, ich weiß nicht. Kann mich nicht entscheiden, aber ich wollte dich doch eh nicht hier sitzen lassen, also von daher.“ Sie bekam ihren Kaffee und er seine nächste Flasche. Schon beim ersten Schluck merkte er, dass er so oder so jetzt erstmal sitzen bleiben sollte. Denn nun begannen die Lampen schlieren zu ziehen.

Ich nickte missmutig. "3 Monate verdammt noch mal! Sowas gehört verboten. Ernsthaft ich finde das sowas von gar nicht fair." Vor allem fand ich es nicht fair, weil in meinem Haus andauernd irgendwer rumvögelte und das ging mir so ziemlich auf die Nerven. "Schön wärs!" sagte ich zu der Sache dass er meinte bei mir wären die Lücken kleiner. "Vom letzten habe ich mir sagen lassen ich würde Männer einschüchtern." Ich schüttelte leicht den Kopf.
Seine Worte brachten mich zum zwinkern. "Gelegentlich kommt dies vor" Als er mich plötzlich wegen der irlandausage befragte dachte ich nach. Erneut musste ich breit Grinsen. "Diese komische Butter kommt doch aus Irland oder? Ich mag die nicht.. Aber der Alkohol da scheint ja gut zu sein" meinte ich dann und Band mir die Haare zusammen, denn mir wurde warm im Nacken als ich auch mit Kaffee immernoch verdammte Lust auf Sex mit diesem Typen hatte. Ich versuchte den Gedanken abzuschütteln, was dank seiner Worte auch mehr oder weniger gut funktionierte. Ich war als kleines Mädchen immer eine von diesen 'Ich will heiraten' gören gewesen, aber das hatte sich schon vor ziemlich länger zeit geändert also antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. "Nun ja, ist wohl eher das letztere, wobei mal 5 Nächte hintereinander den gleichen Mann im Bett zu haben auch mal wieder ganz nett wäre" Ich schürzte nachdenklich die Lippen. "Möglichkeiten hm?" Was auch immer man auf dem Klo für Möglichkeiten hatte. Bei Gelegenheit würde ich dies mal herausfinden. Dass ich fragte wen er denn gerne mal rannehmen würde lag daran dass ich mich für seinen bevorzugten Typ interessierte. Ich tippte da stark auf braunhaarig, langbeinig, kurvig, aber ich könnte mich ja auch irren.
"Stimmt auch wieder!" Ich sah wie er kurz schwankte und lachte. "Ich bin beruhigt du bist doch ein mensch! Ich dachte schon der Alkohol macht dir gar nix." Ein letzter Schluck Kaffe verschwand in meinem Mund und ich merkte wie ich mich langsam wieder normalisierte. Dem Kaffe sei dank, doch der Gedanke an Sex blieb. Ich müsste an JJs Worte denken, dass Sex mit Kollegen mal so gar nicht ging.
"Wo kommst du eigentlich her?" fragte ich dann und sah shepard an.

Das Thema war wirklich deprimierend. „Man sollte ein Gesetz erlassen. Mindestens jeden Monat einmal Sex. Vielleicht würde es funktionieren.“ Blöder ging es eigentlich gar nicht aber hey, andererseits war ein geregeltes Sexualleben gesund und verlängert das Leben. Bei ihren Worten verzog er das Gesicht, lächelte dann aber wieder. „Wieso? Was war denn das für ein Waschlappen? Du weißt einfach was du willst. Ist doch besser, als wenn man eine hat, die absolut zu allem keine Meinung hat. Die gehen einen echt aufn Pisser.“ Was will man denn mit einer, die alles mit sich machen lässt aber selbst nicht interagiert. Da kann mans gleich mit der Bettritze treiben. Auf das zwinkern, ging er bis auf ein grinsen nicht weiter ein, sondern ging direkt zum nächsten Thema über. Irland! „Ich mag Irland, ich mag auch die Butter und den Whiskey und das Bier.“ Kurz ging er in sich. „Tolles Land.“ Er sah ihr zu, wie sie sich die Haare zusammenband. Scheinbar ein Anflug von fliegender Hitze. A Propos sie war ja auch verdammt heiß. Neugierig wartete er auf ihre Antwort und es klang für ihn relativ passend. „Joah, das klingt doch gut. Ich bin n Freund von Fickbeziehungen, halt ohne Verpflichtungen. Wenn man keinen Bock hat, sucht man sich ne andere. Oder mal zwischendurch.“ Wer weiß ob das jetzt evetuell etwas zu locker kam. Der Alkohol hatte wirklich dafür gesorgt, dass er sehr ehrlich wurde. Er dachte an seine letzte richtige Beziehung und wie oft er sie damals betrogen hatte. Aber anstatt Reue zu zeigen grinste er einfach sinnentleert für sich. „Ja Möglichkeiten. Natürlich ist das meiste im stehen. Eventuell sitzen.“ Man sollte überhaupt froh sein, dass es in Clubs und Bars diesen einen Ort gab, wo überhaupt Sex haben konnte. Wieder ließ er den Blick durch den Raum schweifen, aber das schlieren ließ ihn nur Blinzeln und er drehte sich wieder zur Bar. Nun lag es an ihm auf seine Hände zu starren. „Yes Ma´am. Aber irgendwie kann ich besoffen sein wie ich will, ein Teil von mir ist immer nüchtern.“ Wieder nahm er einen Schluck, schüttelte ruckartig den Kopf und fing sich wieder. Auffällig war, dass er umso mehr er trank immer langsamer Sprach um nach wie vor sinnvolle Sätze zu bilden, was allerdings für den nächsten nicht zutraf. „Hmm, dich würde ich mit nach Hause nehmen. Als Ausnahme.“ Dabei grinste er. Als sie ihn danach fragte wo er herkam, brauchte er ein paar sekunden. „Aaarizona. Und du?“

Ich war was das anging voll und ganz seiner Meinung. "Aber sowas von! Zu wenig Sex tut doch der Welt nicht gut!" Ich bemerkte wie er das Gesicht verzog und verdrehte die Augen. "Ja ach. Der Typ ging gar nicht. Der hat sich für diesen Scheiß Spruch auch erstmal eine eingefangen." Ich grinste bei dem Gedanken an diese Nacht, die mir inzwischen schon ewig lang her schien. Sein Blick war zu lustig gewesen. Wahrscheinlich war er noch nie von einer Frau geschlagen worden. Selbst dran Schuld bei dem Scheiß spruch.
"Warst du schonmal da?" fragte ich und es interessierte mich wirklich, denn nach Irland hatte ich es noch nicht geschafft. Ich sah ihn an und dachte über seine Worte nach. "Ja das klingt eigentlich wie das perfekte leben. Regelmäßig rumvögeln aber nicht diesen ich liebe dich Scheiß mitmachen. Nicht schlecht so habe ich das noch nie gesehen" Ich hatte mir auch noch nie so viele Gedanken über FwB gemacht, aber so wie er das darstellte Klang das bestens. Ich sah sein Grinsen und fragte einfach frei Schnauze, schließlich war er betrunken und offenbar auch ziemlich ehrlich, und auch ich war noch leicht beschwipst. "Na netten Gedanken gehabt ?"
"Ma'am ? Sei froh, bei mir ist das auch ein Teil aber der meldet sich zumeist erst am nächsten morgen" meinte ich und blinzelte als irgendwer hinten in der Ecke die Jukebox anschmiss und ohrenbetäubend laut irgendeinen Song aus den 80gern abgespielt wurde. Schnell wurde die Musik jedoch leiser und ich schüttelte den kopf. "Ich höre ein klingeln in meinem Ohr" nuschelte ich mehr zu mir selber als zu dem mir gegenüber und hörte trotz klingeln seine Worte, durch die mir noch sehr viel heißer wurde. "Würdest du? Danke sehr großzügig" Ich klang nicht zickig sondern ehrlich überraschg. Wieder trommelten meine Finger auf dem Tisch und meine finernägel klackten so vor sich hin. Auch ich grinste.
"Ich ? Nevada. In Arizona war ich auch mal. Ist ganz cool da. Wie war's als kleiner junge hm?" ich konnte mir Shepard kaum als kleinen Jungen vorstellen, also fragte ich mich einfach was genau so ein Sohn eines Kriegsveteran überhaupt den ganzen Tag lang machte.

„Der Welt und meinen Eiern, verdammt!“ So viel noch zum Thema des nicht vorhandenen Sex. Das was sie ihm erzählte klang amüsant, aber er lachte trotzdem nicht, sondern trank. „Ein Arschloch, so wie dein Bulle? Hey, aber manche stehen ja drauf, geschlagen zu werden, vielleicht wollte er das ja.“ Sowas sollte es ja geben. Er selbst war zwar kein Fan von sowas, aber andere Typen sicher.
„Ich in Irland? Ne, noch nie.“ Dabei lachte er. „Aber ich kenne Iren.“ Und du wussten, was gut war. Durch sie, hatte er sich eine bestimmte Sorte Whiskey angewöhnt. Scheinbar gefiel ihr, was er erzählte, es war aber bis jetzt auch der beste Weg gewesen, mit einer Frau zusammen zu sein. „Jo, also bis jetzt bin ich damit hin und wieder ganz gut gefahren. Wer weiß, wann sich sowas wiedermal ergibt… der größte Vorteil is ja, niemanden mehr suchen zu müssen.“ Als er dann in seinen Gedanken verschwand, bekam er nur am Rande mit, dass sie ihn was fragte. Aber die Frage an sich, regte ihn an eine Gegenfrage zu stellen. „Sag mal. Wie kommt es, dass ihr Frauen immer durchdreht, wenn man mal was mit ner anderen hat?“ Jedenfalls wäre das in seinen Augen verschwendung gewesen. Man war ja nicht bei arme Leute. Er hatte schon was zu bieten.
„Die Ma´am meldet sich am nächsten morgen? Verdammt, ich weiß nicht ob ich die kennenlernen will.“ Dass die Jukebox plötzlich so laut zu brüllen anfing, brachte ihn vollkommen aus dem Konzept. Er stützte seine Ellenbogen und dem Thresen ab und hatte die Hände seitlich an seinem Kopf. Seine Augen waren geschlossen als er sprach. „Nicht so laut ihr Penner. Gott!“ Ihr schiens wohl auch nicht gefallen zu haben. Aber trotzdem hatte sie wohl seine Worte noch vernommen, ging aber auch nicht weiter drauf ein. „Ja das würde ich, sofort, wenn ich wieder geradeaus laufen kann. Bitte.“ Er ließ eine Hand von seinem Kopf sinken, aber nur um die Flasche zu greifen, damit er trinken konnte. Es entzog sich ihm, wieso sie immer auf dem Holz rumtrommelte, aber es störte ihn auch keineswegs. Im Moment störte ihn eh fast nichts, außer zu hohe Lautstärke. „Nevada? Auch nich schlecht. Ja du hast recht, Arizona ist cool. Aber vielmehr ist es heiß. Als Junge? Also ich hab nicht so ne Schockstories wie du. Das schlimmste was ich gemacht hab, war, gegen Geld andere verprügeln. Wir hatten selber nicht so viel Kohle, weißt. Und mit 17 war ich dann eh schon bei den Marines.“ Er empfand seine Kindheit wirklich als vollkommen normal, vielleicht sogar Normgerecht. Mit einem Mal fiel ihm was ein und er sah sie mit großen Augen an. „ Wie alt bist du eigentlich?“ Das interessierte ihn wirklich brennend. Da mit dem nächsten Schluck auch die nächste Hemmschwelle mit einigen Hirnzellen fiel, starrte er ihr nun auch ganz unverhohlen auf die Brüste, obwohl er kaum noch gerade sas.

"Naja Sado Maso finde ich persönlich jetzt nicht so prickelnd.. Egal was von beidem ich bin" Soweir ich das erkannte schien es wohl Shepards Absicht zu sein sich heute Nacht die Birne wegzuhauen also beschloss ich dass jetzt einfach auch zu tun. Ich hatte schließlich nichts mehr zu verlieren. Ich nahm ihm wieder die Flasche aus der Hand, die er inzwischen schon wieder zur Hälfte geleert hatte und nahm einen Schluck, behielt die Flasche allerdings, denn ich hatte nicht vor ihn jetzt die ganze Flasche wegtrinken zu lassen. Seine Antwort enttäuschte mich. "Schade..." war aber alles was ich darauf zu Antworten wusste.
Was die FwB anging musste ich schmunzeln. "Hmh wahrscheinlich lief das auch nur so lange gut bis sie sich in dich verliebt haben. Right?" Es war immer so, irgendwer verliebte sich meistens. Man sollte also sowas eigentlich mit jemanden machen der nicht sein Typ war, aber dann machte das alles auch keinen Spaß mehr.
Seine Gegenfrage bring mich zum Stutzen. "Ähm.. Naja bei sowas bekommen wir irgendwie Minderwertigkeitskomplexe. Wir fragen und was die andere hat was wir nicht haben. Dass die männer herumvögeln stört uns mal so gar nicht. Wir sind ja zumeist selbst nicht besser." Beziehungsweise ICH war zumeist nicht besser, aber so genau wollte ich das nun wirklich nicht ausführen. Was die Ma'am anging grinste ich wieder ein wenig. "Ach so viel anders ist die gar nicht als ich es jetzt bin" meinte ich und sah ihn an. Auf mich machte er den Eindruck als würde er gleich vom Stuhl fallen, was in meiner Vorstellung urkomisch aussah.
Ich nahm erneut ein paar Schlücke und gab Shepard die Flasche zurück. Er sah sehr entgeistert aus als die Musik so aus allen Ecken wiederhallte und ich lächelte schief als ich seine Antwort hörte. "Wer sagt dass du dazu gerade gehen musst?"
"Echt? Geile Sache wer hat bei den Dingern gewonnen? Du oder die anderen?" ich erinnerte mich an Fight Club, was auch erklären würde warum mein noch nicht ganz ausgenüchtertes Gehirn so Kämpfe cool fand. Ich bemerkte wie sich seine Augen auf meine Brüste hefteten und schüttelte lächelnd den Kopf. Seine frage wunderte mich ein wenig, doch ich antwortete. Allerdings legte ich erstmal einen Finger unter sein Kinn und brachte so meine brüste aus seinem sichtfeld. "Hier oben mein hübscher. Also ich bin 24 aber wieso fragst du? Und wenn wir schonmal dabei sind. Wie alt bist du?" Mein Finger lag noch immer stützend unter seinem Kinn. Ich hatte nicht direkt ein Problem damit wenn mir Männer auf die Brüste schauten, war schließlich irgendwo ein Kompliment, aber ich persönlich schaute leuten beim reden bevorzug ins Gesicht.

„Ach wenn es mal ein wenig härter ist, kann es auch nicht schaden. Nur nicht diese Hardcore-Scheiße!“ Solang die Brutalität nicht Oberhand hatte, was wirklich nichts gegen etwas der Art einzuwenden. Es dauerte nicht lange und da war er wieder seine Flasche los, doch er protestierte diesmal nicht, sondern ließ sie machen. Zu dem Schade sagte er nichts mehr, denn da gabs auch nichts mehr zu sagen. Bei ihrer Frage sah er etwas verdossen aus, als er dann zu einer Antwort ausholte. „Ja da hast du Recht. Das war nicht immer ganz einfach. Warum auch immer sie sich gleich verlieben müssen.“ Schließlich ging man sowas ja nur ein um Spass zu haben.
Ihm entging nicht, dass sie seine Frage wohl etwas irritiert hatte und so grinste er. „Aber es geht doch nur um Abwechslung. Man hört doch auch nicht andauernd das selbe Lied rauf und runter. Und da hast du Recht, aber wenn ne Frau das macht, liegt es ja immer daran, dass der Kerl sie irgendwie unglücklich macht. Also das ist ja die weitverbreitete These.“ Vollkommener Blödsinn, wahrscheinlich ging´s da auch nur um Abwechslung. Bei der Ma´am Sache wolle er es dann doch noch genauer Wissen. „Wie genau ist die denn?“ Wie immer kostete ja einfaches Nachfragen nichts.
Die Wirkung des Alkohols wurde immer deutlicher, zwar war die Kotzgrenze noch lange nicht erreicht, allerdings die in der es ums sichere von A nach B kommen ging. Als sie ihm die Flasche zurückkam, behielt er diese zwar in der Hand, fühlte sich aber nicht gewillt, daran zu trinken. Er wollte eine kleine Pause machen um wieder klar zu kommen. Nach dieser Grauenhaften Musikaktion, überforderte ihre Frage sein Gehirn zusehendst und so sah er auch aus. „Wieso muss ich nicht gerade gehen? Naja, ich muss bis nach Hause kommen und ab da nur noch liegen.“
Dass sie seine Prügelaktionen gegen Geld tatsächlich geil fand, verwunderte ihn irgendwie. Aber andererseits, war sie wohl der Typ der sowas eben gut fand. „Ich habe gewonnen, dafür wurde ich schließlich bezahlt.“ Das waren im Grunde lustige Zeiten gewesen und verdammt viele andere seines Alters hatten damals Angst vor ihm. Dass seine Augen sich so vollstens auf ihre Brüste einschossen, war wie ein Automatismus, den er einfach nicht abschalten konnte. Fast schon hatte er vergessen, sie überhaupt was gefragt zu haben, bis er ihren Finger am Kinn spürte und ihn sozusagen zwang ihr ins Gesicht zu sehen. „Tut mir Leid, Reflex, aber ich kann doch auch nichts dafür, die springen mir doch fast ins Gesicht. 24 okay. Ich frage nur aus Interesse.“ Mit einem Mal wurde ihm etwas schwummerig und sein Körper wankte etwas nach vorne. Bei dieser Aktion vergass er total ihre Frage, da ihm das Ausbremsen seines Körpers viel Konzentration abverlangte. „Ich glaube ich sollte weiter trinken.“ Nahm die Flasche und trank einen großen Schluck.

Ich nickte einfach und grinste. Er stand also darauf auch mal härter rangenommen zu werden. Soso. Sein verdrossener Gesichtsausdruck beantwortete meine frage eigentlich schon fast, doch er sprach trotzdem. "So ist das eben" war alles was mir dazu einfiel, ich wusste nicht viel dazu zu sagen, denn ich hatte nur ein einziges mal den Fehler gemacht mich zu verlieben und würde das mit Sicherheit nicht nochmal tun. Als ich seine Worte vernahm schüttelte ich den Kopf und nahm noch einen tiefen Schluck. "Nein. Also wenn ich fremdgehe dann gehe ich fremd weil ich eben mal Lust drauf hab. Das hat dann eher weniger was mit glücklich sein zu tun!" meinte ich, wobei ich noch nie fremdgegangen war, aber ich hatte ja auch noch nie eine ernsthafte Beziehung daher war das vertsändlich.
"Die Ma'am ?" ich dachte kurz nach was wohl die sinnvollste Antwort darauf wäre und schmunzelte leicht. "Die kennst du schon. Die liegt mitten in der Nacht mit ner Schrotflinte im Park und ballert auf 'Pitbulls'" Ich machte mit den Fingern Anführungsstriche als ich das Wort aussprach.
Ich bemerkte dass er noch immer etwas verwirrt dank der ohrenbetäubenden Aktion war und sagte einfach nichts mehr, denn um ehrlich zu sein wusste ich auch keine vernünftige Antwort auf diese frage. Dann nickte ich anerkennend. "Nicht übel! Du stehst in meinem Respekt." ich meinte das ernst, nicht jeder der so etwas machte gewann und daher war ich etwas beeindruckt. Allerdings konnte man meine Wenigkeit auch schnell beeindrucken.
Ich hatte noch immer mein Finger unter seinem Kinn liegen, als er schwankte und ich lachte. "Was hältst du davon dich da hinten auf einen richtigen Stuhl zu setzten ? Oder noch besser auf die Bank? Da ist das Risiko nicht so hoch dass du vom Hocker kippst!" Dann wartete ich vergeblich auf seine Antwort. "Also du? Wie alt bist du ? Und bei der Gelegenheit.. Hast du auch einen Vornamen?" Mir kam die frage heimlich bescheuert vor, doch es interessierte mich nun mal. Dann legte ich meine noch freie Hand an seine Schulter um ihn vom tatsäscichen fallen zu bewahren. Ich wollte ihn nicht nachhause tragen müssen.

Eigentlich war es ganz gut, dass sie zu dem Thema nichts weiter sagte. Denn weiter wollte er auch nicht drüber reden. Ihre Antwort war sehr kurz, aber es reichte. Wahrscheinlich wusste sie es selber nicht besser oder wollte nicht drüber reden, wer weiß. Jedenfalls war dazu auch sein Bedarf gedeckt und es brauchte keinerlei weitere Worte. Liebe war wie ein Fremdkörper und so wie er sie sich vorstellte, war es wie ein Virus.
Als sie ihm nahelegte, wie die Ma´am in ihm aussah, lachte er. „Ach die ist das. Hmm, die kann ich dann gut leiden. Die passt.“
Ob sie ihm eine Antwort gab oder nicht, spielte keine Rolle, denn er war im Moment einfach zu durch um noch klar zu denken. Trotzdem störte es ihn gewaltig, dass er so abrupt abbaute. Als sie meinte, dass sie wegen dem Gewinnen Respekt hätte, sah er sie schief an. „Hättest du das nicht von mir erwartet oder was?“
Irgendwie war es ihm unangenehm gewesen, dass er sich nun kaum noch auf dem Hocker halten konnte und so versuchte er krampfhaft wieder Haltung anzunehmen. Außerdem wunderte es ihn, das sie ihren Finger nicht wegzog. „Nein, nein, nein… das sieht doch blöd aus, denk doch an die Weiber… wenn ich jetz schlapp mach, leg ich keine mehr flach.“ Da hörte er ihre Frage und erinnerte sich, dass sie die schonmal gestellt hatte. „28 bin ich und nen Vornamen hab ich auch. Der is scheiße.“ Er spürte ihre andere Hand auf seiner Schulter und sah sie trotzig an. Nahm demonstrativ schwungvoll wieder die Flasche zur Hand und wollte trinken, doch es war nichts mehr drin. „Wie leer? Kellner… das Ding is leer! Neu!“ Dabei lehnte er sich halb auf den Thresen und winkte mit einem 50$ Schein.

Ich stimmte in sein lachen mit ein und verdrehte leicht die Augen. "Echt? Laut den Passanten war ich ja eine totale psychisch labile irre!" ich grinste bei dem Gedanken. Jason hatte mir von dem Interview erzählt und es war einfach zu schießen. Ich Vermisste Jason. Er war einfach verschwunden, das war nicht okay. Ich bemerkte dass irgendeiner dieser Bierbauchheinis auf dem Hocker hinter mir anfing mir auf die Pelle zu Rücken, doch ich ignorierte es vorerst.
Ich zuckte mit den Schultern. "Nein das hab ich nicht gesagt! Ich meine nur die anderen Kids wurden doch bestimmt auch bezahlt oder?" ich sah ihn fragend an.
Sein Versuch wieder Haltung anzunehmen brachte mich zum lachen. "Ich glaube wenn du noch so eine Flasche trinkst wird das sowieso nichts mehr. Da tut sich doch Down under nix mehr oder?" Als ich mir sicher war er würde seinen Kopf nun wieder halbwegs halten können nahm ich meinen Finger weg und sah den 50$ Schein halb in der Luft rumfliegen. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und nahm nun auch keine Hand von seiner Schulter, denn solange er halb auf dem tresen lag konnte nicht viel passieren. Ich sah auf die leere Flasche und hörte seine Worte. "28.. Aha. Und wie genau ist dein Scheiß Vorname? Ich meine ich bitte dich Sally Dianne ist jetzt auch nicht grade zum schießen !" Ich sah von der Flasche zu ihm und wartete.

Bei ihren Worten lachte er nochmehr. „Scheiß auf die Passanten. Ich steh auf so nen Scheiß und vor allem auf Frauen mit ner Knarre in der Hand, die sind so selten. Vor allem die, die dann auch noch weiblich wirken.“ Obwohl es natürlich eine witzige Aussage gewesen war. Aber trotzdem, Frauen inklusive einer Schrot waren in seinen Augen einfach nur heiß. Dass ihr ein Kerl auf den Leim ging, bemerkte er gar nicht.
Die nächste Frage brachte ihn dann wiederrum zum Lachen. „Neeee, niemals. Ich wurde bezahlt und die konnten zusehen. Die hatten alle nichts drauf.“
Für einen Moment fühlte er sich ausgelacht, nahm es aber nicht ernst. „Du unterschätzt mich. Da geht noch was. Das Problem ist mehr der Rest.“ Endlich ließ sie ihn los und als er so halb auf dem Ding hing und mit dem Geld rumwedelte, kam ihm die Erleuchtung mit einem Schlag. „Ne, nicht neu… Kellner… ich will was anderes… ich will… ich will Wasser.“ Vielleicht half das ja ein wenig, den Schwindel loszuwerden. „Mein Vorname… ach Sally Dianne geht doch klar. Aber John… das ist doch ne Krankheit.“

Mit einer Hand schob er langsam die Tür zur Bar auf und er trat in den von stickiger und nach Rauch und Alk riechenden Luft erfüllten Raum. Sein Blick schweifte durch den Raum und er erblickte einen Mann an der Bar der sich kaum noch auf dem Hocker halten konnte und musste schmunzeln. °Menschen...° Immer dachten sie sie vertrügen wer weiß wie viel und endeten dann so wie dieser Mann. Die Frau daneben wirkte aber noch sehr zurechnungsfähig auch wenn sie nichts gegen den fetten Kerl unternahm der sie anfing zu belästigen. Ob sie es nicht merkte oder ob es ihr einfach egal war konnte er nicht sagen. Doch das machte auch nichts, denn das war nichts was ihn wirklich interessierte. Wenn die Frau sich belästigen lassen wollte sollte sie das gerne machen, das ging ihn nichts an und er war nicht auf der Jagd.
Er war einfach hier um ein wenig den Abend entspannt zu beginnen, oder besser gesagt die Nacht. Jagen würde er später und dann auch nur vielleicht in einer Bar. Er stand nicht sehr auf Blut das mit Alkohol versetzt war, es verfälschte den Geschmack.
Seine elleganten und wohl gesetzten Schritte, die er so automatisch machte, durchquerte er den Raum und ließ sich auf einen freien Hocker an der Bar sinken und saß dann sehr aufrecht darauf und wartete darauf das die Barfrau sich seiner annahm.
Während er da saß behielt er seine Umgebung im 'Auge', auch wenn er sich nicht umsah so waren all seine Sinne hellwach.

Ich grinste und sagte "Danke.. Das ist doch gleich sehr viel netter als ein 'Eine irre die um sich schießt' Gelaber! Und weiblich sind das nicht die meisten Frauen die ne Knarre besitzen ? Unweibliche Frauen kommen doch an sowas gar nicht ran." Ich fragte mich allmählich ob der Typ mit gleich auf dem Schoß sitzen wollte und lies kurz eine Hand nach hinten, direkt zwischen seine Beine schnellen. "Wie wärs wenn du erst fragst?" sagte ich lachend und lies wieder los. Der Typ verkrümelte sich. Ich erschauderte. Der Mann sah aus wie der letzte Dreck!
"Gibt's davon Videos auf Youtube oder so ?" Man konnte ja mal fragen, außerdem interessierte mich wie shepard wohl als kleiner junge ausgesehen hatte.
"Wenn der Rest nicht mitspielt, hilft dir dein kleiner Freund auch nicht mehr!" meinte ich zwinkernd und als ich hörte wie er sich ein Wasser bestellte nickte ich. "Gute Idee!" ein Lächeln umspielte meine Lippen als ich seinen Namen hörte. "Gott das ist doch ein stinknormaler Name! Ich hab schon gedacht jetzt kommt so ein Waldemar ding oder so "

„Bitte, ich helfe wo ich kann. Nein es sind nicht die meisten. Bei der Army sind genug, die… Verdammt ich will nicht drüber reden, es macht häßliche Bilder im Kopf…“ Dabei schlug er sich eine Hand gegen die Stirn und schloss die Augen. Er hatte wirklich schon Kaliber gesehen, die einem schon fast Angst machten. Nun bemerkte auch er den Kerl, der sich da an Sally ranmachte. Aber er brauchte nichts zu machen, sie hatte die Situation ganz gut alleine im Griff. Verdammt, so wie sie drauf war, würde er sie echt gern mal knallen wollen. Sie war ja rein gar nicht wie diese 0815-Weiber, die nur auf Schuhe und Fingernägel achteten. „Hast es ihm gegeben wa?“
Dass sie ihn tatsächlich fragte, ob es ein Youtube-Video von seinen Kämpfen gab brachte ihn zum grinsen. „Gab es in den Neunzigern etwa Youtube? Ich denke nicht. Ein Kumpel hatte mal ein echtes altes Video gedreht, aber wer hat noch nen Videorekorder heutzutage?“ Davon mal ab, fragte er sich, warum es sie so interessierte.
„Möchtest du mir den Abend versauen? Ich muss heut noch irgendwas hinkriegen. Ich hab Druck!“ Seine Stimme klang todernst, wenn auch mit nem weiterhin angeheiterten Unterton. Als sie seine Bestellung kommentierte warf er ihr einen raschen Blick zu und trank, als das Wasser kam, sofort das Glas leer. „Oh man.“ Seiner Meinung nach, war sein Name schrecklich. Aber sie schien das wohl anders zu sehen. „Also naja, super ist er nicht.“ Wieder einmal wanderte sein Blick zu ihren Brüsten. Nur diesmal verharrte er dort nicht so lange, sondern fing sich wieder.